Purpose & Prävention: Warum Sinn der Schlüssel zu mehr Gesundheit ist
Im neuesten Gespräch des Preventure Podcasts trifft Gastgeber Oliver Neumann auf den kreativen Visionär Frank Dopheide. Das inspirierende Gespräch dreht sich um die zentrale Frage: Wie können wir Menschen wirklich für Gesundheit und Prävention begeistern – nicht über Angst, sondern über Sinn?
Frank Dopheide: Kreativer Geist mit Haltung
Frank Dopheide ist ein Mann mit vielen Gesichtern: ehemaliger Chairman von Grey Worldwide, Ex-Geschäftsführer der Handelsblatt-Gruppe und heute Gründer der Agentur Human Unlimited. Seine Mission? Unternehmen wieder Sinn zu verleihen. Und das mit Erfolg – ob für Traditionsmarken wie Würth und Bitburger oder Konzerne wie Lufthansa und Stepstone. Im Gespräch wird schnell klar: Dopheide brennt für Kommunikation mit Seele und sieht in der Sinnfrage auch den Schlüssel für mehr Gesundheit.
„Gesundheit beginnt mit einem guten Gefühl“
Ein zentrales Thema der Episode ist das eigene Verhältnis zur Gesundheit. Dopheide formuliert es so:
„Vielleicht ist der Trick, nicht über Gesundheit nachzudenken, sondern über das, was sich gut anfühlt.“
Statt über Maßnahmen zu sprechen, die nach Verzicht klingen, plädiert er für Lust, Freude und Sensibilität im Umgang mit dem eigenen Körper.
Der Sportstudent von einst sieht Gesundheit als etwas ganzheitlich Emotionales: Bewegung, Kultur, Inspiration – all das gehört zusammen. Work-Life-Balance sei ein irreführender Begriff, weil das Leben nicht trennbar ist. Berufliches, Privates, Emotionales – es greift alles ineinander.
Von Burnout und Boreout: Warum Arbeit krank machen kann
Dopheide spricht auch eine unbequeme Wahrheit aus: Arbeit ist für viele Menschen längst nicht mehr sinnstiftend, sondern entfremdend.
„Die meisten Lebensläufe sehen gleich aus – keine Individualität, keine Entwicklung. Das macht krank.“
Was fehlt, sei das große Ganze, der persönliche Bezug zur Aufgabe. Digitalisierung verstärke dieses Gefühl oft noch – sie verdrängt das sinnliche Erleben, statt es zu unterstützen.
Digitalisierung: Werkzeug oder Kontrollinstanz?
Eindringlich warnt Dopheide vor einem digitalen Reflex, der Eigenverantwortung ersetzt:
„Wenn das Handy mir sagt, wie ich geschlafen habe, verliere ich das Gefühl dafür, es selbst zu spüren.“
Die Digitalisierung sei ein starkes Werkzeug, müsse aber dem Menschen dienen – nicht umgekehrt. Besonders im Gesundheitsbereich sieht er die Gefahr, dass Daten, Tools und Techniken den Menschen selbst aus dem Blick verlieren.
Prävention braucht Emotion – nicht nur Evidenz
Ein Schlüsselmoment des Gesprächs ist die Diskussion um das sogenannte Präventionsparadox: Wie misst man, dass etwas nicht passiert ist? Für Dopheide die falsche Frage.
„Liebe, Leben, Licht – all das ist nicht messbar. Trotzdem wissen wir, dass es wichtig ist.“
Statt mit Zahlen müsse Prävention mit Geschichten, Ritualen, Emotionen arbeiten.
Kleine Schritte, große Wirkung
Dopheide glaubt fest an die Macht kleiner Handlungen. „Mach fünf Liegestütze. Nimm die Treppe. Trink Wasser statt Cola. Und mach es sichtbar.“ Wenn Menschen sehen, dass sich etwas verändert – sei es Gewicht, Stimmung oder Schlaf – entsteht Energie. Digitale Tools können helfen, diese Fortschritte sichtbar zu machen, solange sie nicht zum Selbstzweck werden.
Menschen folgen Menschen – nicht Prozessen
Ein weiterer Appell aus dem Gespräch: Wir müssen Kommunikation menschlicher machen. Zu viele Gesundheitsthemen werden steril, technokratisch oder gar angstgetrieben vermittelt.
„Menschen folgen nicht Excel-Tabellen. Sie folgen Geschichten, Emotionen, echten Erfahrungen.“
Wer mit Menschen über Gesundheit sprechen will, muss ihnen auch auf Augenhöhe begegnen – mit Wärme, Witz und echtem Interesse.
Der unsichtbare Hebel: Sinn
Dopheide stellt eine einfache, aber tiefgreifende Frage in den Raum: „Wofür mache ich das?“ Nicht das „Warum“ (das immer Schuld sucht), sondern das „Wofür“ sei entscheidend. Gesundheit ist kein Ziel, sondern ein Weg – motiviert durch ein Bild von einem besseren Leben. Dieses Bild muss jeder für sich entdecken dürfen, durch kleine Erfolge, durch Zugehörigkeit und durch echte, menschliche Erfahrungen.
Fazit: Wenn Prävention bewegen soll, braucht sie Sinn
Diese Folge des Preventure Podcasts zeigt eindrücklich: Prävention kann nur dann wirklich greifen, wenn sie Menschen emotional erreicht. Wenn sie sich angesprochen fühlen. Wenn sie nicht nur wissen, dass Gesundheit wichtig ist – sondern spüren, dass es sich gut anfühlt, etwas für sich zu tun.
Frank Dopheide bringt es auf den Punkt:
„Wenn wir Menschen berühren wollen, brauchen wir mehr Geschichten, mehr Emotion – und weniger Checklisten.“
👉 Tipp für alle Leserinnen und Leser:
Mehr zu Frank Dopheide und seiner Arbeit gibt’s in seinem Buch „Gott ist ein Kreativer, kein Controller“ – unbedingt lesen!
🎧 Und wer den Podcast noch nicht gehört hat: Jetzt reinhören oder schauen in Folge 15 – „Purpose & Prävention“.
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